Samstag, 27. Februar 2010

Howdy und die Falle - Teil 2

Freitag (26.02.2010) ca. 8:00 Uhr morgens ist es mir nach fast drei Wochen Bemühungen endlich gelungen, Howdy zu fangen. Er war gerade nach drei Tagen Abwesentheit wieder aufgetaucht. Vermutlich war er auf Brautschau gewesen und hatte wohl tierischen Hunger. Hier kann man ihn in der Falle sehen:

Im Verlaufe des Vormittags wurde er zur Tierarztpraxis gebracht und am späten Nachmittag kastriert wieder abgeholt. Die Tierärztin schätzte ihn auf ca. 2 Jahre. Den Abend und den nächsten Vormittag verbrachte er in einem mit einem Tuch abgedeckten Käfig im beheizten Badezimmer, da durch die Narkose die Körpertemperatur absinkt (im Freien Unterkühlungsgefahr) und erst am nächsten Tag der Kater sein volles Reaktionsvermögen wieder erlangt hat, um draußen sich bei Gefahr wehren zu können.

Samstag (27.02.2010) konnte Howdy wieder in die Freiheit entlassen werden. Der Käfig wurde draußen auf der Terrasse geöffnet und schnell wie der Blitz ...

... sprang er über die Mauer und ...

... machte sich davon. Einen Teller mit Futter habe ich ihm hingestellt, denn er hat garantiert sehr viel Hunger und ich vermute doch sehr stark, dass er im Verlaufe des Tages wegen dem Regenwetter hier wieder Schutz suchen wird.
Edit Dienstag (02.03.2010): Howdy ist seit seiner Freilassung hier nicht wieder aufgetaucht. Ich hoffe, er hat einen anderen Unterschlupf und Nahrung gefunden, und dass es ihm gut geht.

Freitag, 12. Februar 2010

Howdy und die Falle - Teil 1


Howdy soll noch rechtzeitig vor der Katzenpaarungssaison, die unmittelbar bevorsteht, eingefangen und kastriert werden. Daher habe ich mir eine Lebendfalle ausgeliehen und auf meiner Terrasse aufgestellt. Es ist eine ziemlich alte Falle. Hier sieht man das Ungetüm deutlich abgebildet:


Montag (08.02.2010) habe ich die Falle mit ein wenig frischem rohen Fleisch (Pute) präpariert, so wie ich das auf verschiedene Videos im Internet gesehen habe. Es sollte nur ganz wenig Futter sein, da die Katze ja wegen der anschließenden Kastration in der Tierarztpraxis narkotisiert wird und eigentlich nüchtern sein sollte. Ich beobachtete, dass Howdy sehr interessiert an der Falle schnupperte und um die Falle herumging, sie ihm aber wohl nicht geheuer vorkam und davon Abstand nahm, hineinzugehen.


Hier ist der Eingang der Falle von meinem Badezimmerfenster aus fotografiert. Sie ist mit Zeitungspapier ausgelegt, da Katzen meistens nicht so gerne den nackten Gitterrost betreten. Auf dem Zeitungspapier legt man eine "Lockstraße" mit leckeren kleinen Bröckchen bis hinten hin zum Ausgang.
Hier ist der hintere Bereich der Falle - die Wippe die beim Betreten den Mechansismus auslöst, der am anderen Ende der Falle (der Eingang) die nach oben geöffnete Klappe herunterläßt, kann man gerade noch sehen. Auf dem Foto steht die Falle geöffnet und noch nicht mit Zeitungspapier und Lockmittel ausgelegt. Howdys Versteck ist ganz im Hintergrund, verdeckt hinter der Bank.
Am Dienstag (09.02.2010) versuchte ich es mit ein wenig leckerem Lachs aus der Dose mitsamt Saft. Noch bevor ich zur Terrassentür wieder in die Wohnung hineinging, kam  er aus seiner Höhle heraus und schnupperte sehr interessiert an der Falle. Aber er ließ Vorsicht walten und ließ den Lachs lieber stehen, als dass er in die Falle hineinging.
Am Mittwoch (10.02.2010) blieb die Falle geschlossen, da die Tierarztpraxis an diesem Tage geschlossen war. Obwohl es bei so einem Vorhaben günstiger ist, wenn die Katze hungrig ist, wollte ich ihn bei der strengen Kälte und dem neuen Schneefall nicht schon wieder einen weiteren Tag hungern lassen, so stellte ich ihm den restlichen Lachs vom Vortag genau vor dem Eingang der Falle hin. Er ließ nicht lange auf sich warten, kam heraus und fraß sofort alles auf. Man sieht der Teller ist leer:


Am Donnerstag (11.02.2010) präperierte ich morgens die Falle mit Thunfisch aus der Dose ...

... und legte wie üblich ein großes Tuch darüber, was nicht nur den Zweck hat, die gefangene Katze zu beruhigen, denn eine dunkle Höhle wirkt beruhigend auf Katzen, sondern auch die Katze vor dem Wetter zu schützen. Man sieht auf dem Foto, dass es wieder schneit. Es ist auch sehr kalt und windig, was den feinen Schnee in alle Ecken treibt, obwohl dieser Teil der Terrasse überdacht ist. Howdys Ecke ist jedoch davor gut geschützt.

Hier ist die präperierte Falle wieder von der anderen Seite zu sehen. Ganz im Hintergrund lauerte Howdy schon, aber er ist auf dem Foto nicht erkennbar. Howdy ist meiner Gegenwart mittlerweile gewöhnt und ich kann sogar vorsichtig mit ein wenig Abstand nach ihm schauen in seiner Ecke, ohne dass er sofort davon läuft wie in der Vergangenheit. Mein Hantieren mit der Falle scheint ihn auch nicht sonderlich zu stören.
Offenbar ist das Einfangen einer wild lebenden Katze jedoch ein ziemliches Geduldsspiel, denn vom Badezimmerfenster aus, konnte ich genau beobachten, dass er dieses Mal zwar mit dem halben Körper hineinging und die kleinen Brocken Thunfisch und den Thunfischsaft, welche ich auf dem Zeitungspapier als "Lockstraße" geträufelt hatte aufschleckte, aber nicht bis hinten hin hineindrang, wo noch mehr Lachsbröckchen auf der kleinen Wippe warteten. Diese muss er unbedingt betreten, damit der Eingang sich verschließt.
Aber Howdy ist trotz Hunger offenbar sehr mißtrauisch. Er verkroch sich wieder in seinem Versteck und blieb die nächsten Stunden dort zusammengerollt liegen. Nachmittags präperierte ich die Falle noch mal, diesmal mit Makrele. Wieder kam er sofort heraus, ging um die Falle herum und betrat wie am Morgen nur den vorderen Bereich, nahm sich ein paar Bröckchen und verließ sie wieder, um sich wieder in seiner Höhle zu verkriechen. Jedesmal scheint er nach der ersten Untersuchung der Falle und dem Kosten der im vorderen Bereich ausgelegten Bröckchen jedes weitere Interesse daran bzw. was da drin liegt zu verlieren. Howdy hat wohl ein sehr gutes instinktsicheres Misstrauen. 
Heute (12.02.2010) ist Freitag und für diese Woche die letzte Chance vor dem Wochenende. Ich legte dieses Mal keine Körderbröckchen (wieder Makrele) direkt am Eingang, sondern in die Mitte, in der Hoffnung, dass er direkt dort hin gelockt wird und dann weiter zu den Bröckchen auf der Wippe vordringt.  Es war das selbe Spiel wie an den Vortagen. Sofort nach meinem Verschwinden kam er hervor, ging schnuppernd um die Falle herum, nur dass er dieses Mal nicht versucht war hineinzugehen. Tja, dieses Mal fehlten die Futterbröckchen am Eingang.
Da Howdy nur ein einziges Mal pro Versuch Interesse an der Fall zeigt, bleibt mir also nichts weiter übrig, als die Aktion bis zur nächsten Woche abzublasen, um am nächsten Montag den Versuch wieder neu zu starten. Die Klappe am Eingang habe ich mittels einem Stab so gesichert, dass sie geöffnet bleibt:


Am Wochenende werde ich also sein gewohntes Futter (Dosenfutter) auf einem Pappteller in die Falle hineinstellen (und jedesmal den Teller mehr und mehr nach hinten schieben), so dass er, wenn er hungrig ist, gezwungen ist, es dort zu fressen. Vielleicht überwindet er so sein Misstrauen vor der Falle.
Es gibt jedoch als einen allerletzten Versuch folgende Möglichkeit, nämlich der "Wasserflaschen-Trick":


Nur, ob die Anwendung des Tricks bei der alten Falle, die ich zur Verfügung habe, möglich ist, ist fraglich. Im Video wird der Trick nämlich mit einer moderneren Falle demonstriert.