Mittwoch, 23. Dezember 2009

Moggy-Update

Leider musste ich mich heute dazu entschließen, Moggy von seinem Leiden (Blasentumore) zu erlösen und ihn einzuschläfern. Ein detaillierter Bericht wie es dazu kam folgt.
Hier sind die letzten Bilder von Moggy in der Wohnung meiner Tochter, wo er vor ca. 10 Tagen einquartiert wurde, damit er getrennt von meinen anderen Katzen mit Diätfutter gegen Struvitkristalle im Urin gefüttert werden konnte, das er aber - wie auch anderes Futter - hartnäckig weigerte zu fressen.

Im Kinderzimmer hatte er seine Höhle und versteckt unter dem Sitz sein Kuschelbettchen, worin er meistens ruhte:

Ich bin froh, dass er von seinem Leiden erlöst wurde, vermisse ihn aber sehr. Im Gegensatz zu seinem bisherhigen eher distanzierterem Verhalten, belohnte er uns in seinen letzten Tagen mit sehr viel Zutrauen und Zärtlichkeit. Er wurde 3 Jahre alt. Moggy, mein Lieber, du bist was ganz Besonderes gewesen.
Edit: Bericht über Moggys Krankheit.
Moggy erkrankte Mitte November 2009 an einer Blasenentzündung, die sich dadurch bemerkbar machte, dass er Blut im Urin hatte und diesen wegen ständigem Harndrang überall in kleinen Mengen in der Wohnung absetzte. Eine gründliche Untersuchung ergab, dass er im Urin Struvitkristalle hatte, die die Blasenwand reizten, daher das Blut und die verdickte entzündete Blasenwand. Er bekam ein entkrampfendes Mittel und ein Langzeitantibiotikum gespritzt mit der Empfehlung ihm ein spezielles Diätfutter zu geben. Moggy erholte sich schnell. Leider war abzusehen, dass sich die getrennte Fütterung wegen den vier anderen Katzen als problematisch erweisen würde. Deshalb gab mir die Tierärztin eine Paste (Uripet) mit, die den Harn ansäuert und bewirken soll, dass die Struvitkristalle sich in der Blase auflösen. Leider wurde die Paste von Moggy nicht angenommen, im Futter nicht und auch nicht pur. Die anderen Katzen fanden Uripet ebenso eklig, alleine der Geruch ließ alle Katzen drei, vier Schritte zurückgehen. Auch meine Versuche, Moggy die Paste ins Fell zu schmieren, damit er sie beim Putzen ableckte war erfolglos, denn er versteckte sich, sobald er die Paste roch, wenn ich damit in seiner Nähe kam. Das einzige, was ich tun konnte, war ab sofort die Fütterung von Trockenfutter ganz abzusetzen und nur noch Nassfutter hinzustellen, was er auch gerne fraß. Unglücklicherweise ging es Moggy nach ca. 4 Wochen wieder schlecht. In seinem Urin war wieder Blut und durch den starken Harndrang pinkelte er überall hin. Er verzog sich ungewöhnlicherweise nach draußen auf die Terrasse, wo er sich apathisch in einer der Katzenhöhlen verkroch. Ein Alarmzeichen. Die Tierärztin spritzte ihm wieder ein Langzeitantibiotikum und gab mir Diätfutter für ihn mit, da ich mit meiner Tochter übereingekommen war, dass er vorübergehend bei ihr einquartiert werden sollte, damit es mit der notwendig gewordenen getrennten Fütterung hoffentlich klappen würde. Am nächsten Tag ging es Moggy aber so schlecht (er setzte keinen Urin ab und schrie vor Schmerzen), dass wir ihn als Notfall in die Tierklinik brachten (es war Mittwochnachmittag und die Praxis meiner Haustierärztin war geschlossen). Es stellte sich heraus, dass Moggy eine Harnröhrenverstopfung hatte, und durch den Urinstau waren die Nierenwerte im katastrophalen Bereich. Noch einen Tag und er wäre an Urinvergiftung gestorben. Moggy blieb die nächsten Tage in der Klinik, seine Blase wurde ständig gespült und seine Nierenwerte normalisierten sich, obwohl noch immer Blut im Urin war. In der Tierklinik drängte man mich zur Penisamputation, was ich aber ablehnte, da ich mir nicht sicher war, wie sinnvoll solch eine Operation in seinem Fall überhaupt war, zumal die drei Tage Behandlung in der Tierklinik schon bereits sehr kostenintensiv war. Ich wollte mich lieber mit meiner Haustierärztin (die wegen dem Tierklinikaufenthalt im Bilde war) diesbezüglich besprechen und holte ihn wieder nach Hause, d. h. zu meiner Tochter in die Wohnung. In der Zwischenzeit hatte ich im Internet zum Thema Blasenkristalle bzw. -steine und Penisamputation bei Katern viel recherchiert und war wirklich bezüglich der Operation sehr unschlüssig. Mit meiner Haustierärztin war ich mittlerweile übereingekommen, den weiteren Verlauf erst mal abzuwarten und Moggy zunächst mittels Diätfutter eine Chance zu geben, mit den Kristallen in der Blase fertig zu werden. Leider wollte er aber nicht fressen, er leckte nur die Soße auf und trank ein wenig Wasser. Es war immer noch Blut im Urin, den er überall in kleinen Mengen in der Wohnung absetzte:

Ich besuchte ihn jeden Tag, um selber einen Eindruck seines Zustandes zu gewinnen. Er war entgegen seiner normalen Gewohnheit sehr schmusig geworden und freute sich deutlich, mich zu sehen. Auch war er gegenüber meiner Tochter und Enkeltochter ebenso zutraulich und suchte ständig nach Streicheleinheiten. Wir probierten auch normales Nassfutter gemischt mit Guardicid-Tabletten als Alternative zu der ungeliebten Uripet-Paste, ein Tipp, den ich auf der sehr informativen Internetseite http://www.cuxkatzen.de/html/harnverlegung.html gelesen hatte, was er leider aber auch verweigerte. Sein Zustand besserte sich nicht und im Hinblick auf die unmittelbar bevorstehenden Weihnachtsfeiertage (Praxis geschlossen) stellten wir ihn am 23.12.2009 wieder meiner Haustierärztin vor. Er sollte zur Klärung und Sicherheit wieder eine detaillierte Untersuchung bekommen. Moggy war noch in Narkose als meine Haustierärztin mich anrief und berichtete, dass nicht nur Blut und sehr viel Eiter im Urin war, sondern auch dass die Röntgenaufnahme aufzeigte, dass Moggy aller Wahrscheinlichkeit nach Blasentumore hatte und sich sein Zustand dadurch nur noch verschlimmern würde. So entschieden wir, dass er noch in der Narkose eingeschläfert werden sollte. Die Röntgenaufnahme hat sie mir später gezeigt und erklärte, dass die Blasenwand seit der letzten Röntgenaufnahme in ihrer Praxis (ca. 6 Wochen zuvor) deutlich dicker geworden war. Die Tumore an der Blasenwand waren auch deutlich zu sehen, die im Gegensatz zu Steinen sich nicht bewegen lassen, was in der Tierklinik eigentlich hätte auch festgestellt werden müssen. Eine Penisamputation hätte in diesem Falle gar nichts gebracht!
Durch Moggys Krankheitsgeschichte, bin ich motiviert worden, die Ernährung meiner Katzen auf Rohfütterung (BARF) umzustellen, da Trockenfutter die Austrocknung der Katze (Katzen trinken zu wenig) fördert und daher offenbar die Bildung von Kristallen im Urin begünstigt. Zwei meiner Katzen (Dascha und Maxi) sind von der Umstellung begeistert...


... wie man sieht.
Die anderen beiden wollen vorläufig lieber beim Dosenfutter bleiben, was in Ordnung ist, da es sich um höherwertiges Nassfutter ohne Getreide-, Soja und -Zuckerzusätze handelt und sie die benötigte Feuchtigkeit größtenteils aus der Nahrung beziehen.

Edit Februar 2011: Leider ist Maxi trotz 1 Jahr Rohfütterung auch an einer Blasenentzündung erkrankt, wobei eine Untersuchung ergab, dass auch er Struvitkristalle im Urin hat. Seit ein paar Wochen bekommt er getrennt von den anderen Katzen Diätfutter, das bewirken soll, dass sich die Kristalle im Urin auflösen. In einigen Wochen wissen wir mehr. Ich bin guter Hoffnung, da Maxi - im Gegensatz zu Moggy - das Futter frißt und die Blasenentzündung offensichtlich zurück gegangen ist. Mittlerweile habe ich gelesen, dass die Tierärzte nicht wirklich wissen, was diese Stoffwechselstörung in Katzen verursacht. Es bleibt ein Rätsel.

Edit Oktober 2012: Maxi geht es gut und ist nicht mehr an einer Blasenentzündung erkrankt. Seit seiner damaligen Erkrankung bekommen alle Katzen nur noch Purina One (Trockenfutter), was ihnen gut bekommt. Angeblich soll es ein Blasen schonendes Futter sein.


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